MRT-gesteuerte hochfokussierte Ultraschall gegen das Zittern

Aus einem Glas trinken oder einen Schlüssel in einem Schloss platzieren –Alltagstätigkeiten werden für Patienten mit essentiellem Tremor (ET) aufgrund eines unwillkürlichen Zitterns von Körperteilen zur Herausforderung. Seit Januar 2021 kann Patienten mit essentiellem Tremor eine Behandlung angeboten werden, die deren Lebensqualität signifikant verbessern kann: Der MRT-gesteuerte hochfokussierte Ultraschall (MRgFUS) erlaubt die Behandlung des Gehirns ohne Öffnung des Schädelknochens. Das Verfahren ist in den USA bereits seit mehreren Jahren bei verschiedenen Tremor-Arten, unter anderem auch beim mit Parkinson verbundenen Tremor, erfolgreich im Einsatz.

Hier das Video zu hochfokussierten Ultraschall-Therapie.

Neben Medikamenten und einem „Hirnschrittmacher“ kann fokussierter Ultraschall das Zittern bei Parkinson, auch Tremor genannt, deutlich verringern. In Deutschland bieten das Verfahren bislang zwei Kliniken an.

Priorities in healthcare provision in Parkinson´s disease from the perspective of Parkinson Nurses: A focus group study

Abschließend zeigt diese qualitative Studie wichtige Perspektiven und Prioritäten von Parkinson-Krankenschwestern auf. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung von Aufklärung, Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen, Bedürfnisorientierung und der Rolle der Krankenschwestern als Vermittler und Koordinatoren in der Parkinson-Versorgung. Dies unterstreicht, wie wichtig ein umfassender und patientenorientierter Ansatz in der Pflege ist.

Trotz der Einschränkungen, wie einer kleinen Stichprobengröße, machen die Ergebnisse deutlich, dass Gesundheitsdienstleister und politische Entscheidungsträger ihre Ansätze zur Parkinson-Versorgung überdenken und anpassen sollten. Es wird außerdem betont, dass die Weiterentwicklung beruflicher Rollen ein wichtiger Teil der Gesundheitsentwicklung ist. (International Journal of Nursing Studies Advances)

Parkinson: Fachgesellschaften unterstützen Anerkennung der Berufskrankheit

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) empfehlen, das Parkinson-Syndrom durch Pestizide als neue Berufskrankheit anzuerkennen. Dies wird vom ärztlichen Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) unterstützt, und es wird erwartet, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) das Syndrom in der zweiten Jahreshälfte in die Liste der Berufskrankheiten aufnimmt. Daniela Berg von der DGN betont die medizinische und finanzielle Hilfe für Betroffene sowie die Notwendigkeit des Schutzes für exponierte Personen. Joseph Claßen von der DPG fordert, den Einsatz von Pestiziden auf das Notwendigste zu beschränken und nach unschädlichen Ersatzstoffen zu suchen. Weitere Forschung ist notwendig, um die Zusammenhänge von Pestiziden und Parkinson besser zu verstehen. Umweltfaktoren wie Pestizide, Feinstäube sowie genetische und Lebensstilfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Verursachung der Parkinson-Krankheit. Betroffene sollten ihre Ärzte über berufliche Expositionen informieren, um gegebenenfalls eine Anzeige bei der Berufsgenossenschaft zu erstatten. Die Kriterien für eine Berufskrankheit sind mindestens 100 Anwendungstage von Pestiziden und eine gesicherte Parkinson-Erkrankung.

Es ist an der Zeit, dass Europa Glyphosat verbietet

Gerade jetzt hat die Parkinson-Gemeinschaft in ganz Europa die entscheidende Gelegenheit, die Verwendung des umstrittenen Pestizids Glyphosat zu verbieten, das mit Risiken für die öffentliche Gesundheit wie Krebs, Parkinson und anderen neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. Es gibt keine Heilung für Parkinson, aber dies ist eine Chance, eine mögliche Ursache von Parkinson zu verhindern und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

 

Morbus Parkinson: PET erkennt drohende Erkrankung am Untergang sympathischer Fasern am Herzen

Morbus Parkinson, Lewy-Körper-Demenz und Multisystematrophie zählen zu den Synucleinopathien, charakterisiert durch Alpha-Synuclein-Ablagerungen, insbesondere in Lewy-Körperchen. Einige vermuten eine Prion-ähnliche Ausbreitung im Gehirn. Diese Ablagerungen finden sich nicht nur in den Basalganglien, sondern auch im autonomen Nervensystem, Haut, Magen-Darm-Organe und Drüsen.

Es wird spekuliert, dass Prione möglicherweise über den Darm oder den Riechnerv ins Gehirn gelangen. Vor den typischen Parkinson-Symptomen können orthostatische Hypotonie und Riechstörungen auftreten. Orthostatische Hypotonie, ein häufiges Frühsymptom, resultiert in einem plötzlichen Blutdruckabfall beim Aufstehen, verursacht durch «venöses Pooling» in den Beinen.

Die PDRisk-Studie des National Institute of Neurological Disorders and Stroke nutzte Positronen-Emissions-Tomografie mit dem Tracer 18F-Dopamin, um orthostatische Hypotonie zu untersuchen. Dieser Tracer ermöglicht die Visualisierung der sympathischen Nervenfasern am Herzen, da Noradrenalin, der die Herztätigkeit steuert, aus Dopamin synthetisiert wird.

Demenz – mehr als nur vergesslich, eine Herausforderung für die Angehörigen

Demenz beeinflusst nicht nur den erkrankten Menschen, sondern auch seine Pflegepersonen, oft Partner oder Kinder. Es gibt verschiedene Formen der Demenz, wobei die Alzheimer-Erkrankung die häufigste ist. Neben dem Gedächtnisverlust beeinträchtigt Demenz auch andere Fähigkeiten, wie Orientierung, Sprache und emotionale Kontrolle. Die meisten Formen, einschließlich Alzheimer, sind nicht heilbar, aber Medikamente können den geistigen Abbau verlangsamen. Verschiedene Therapieansätze, darunter Ergotherapie, können je nach Krankheitsform und -schwere helfen. Trotzdem werden Menschen mit Demenz letztendlich auf Unterstützung und Pflege angewiesen, wenn sie den Alltag nicht mehr alleine bewältigen können.

Und hier noch der Link zu den neuen Leitlinien Demenz.