Beyond Impulse

Der Kurzfilm zeigt die komplexe Problematik der ICDs aus Sicht der Betroffenen und Angehörigen und zeichnet die erheblichen Herausforderungen im Alltag auf, die häufig im Verborgenen bleiben.
Umrahmt wird der Film von den Interviews mit unterschiedlichen Experten wie u.a. Prof. Dan Weintraub und Prof. Kay Redfield Jamison, die dem Ganzen zusätzlich eine wissenschaftlich fundierte Tiefe geben.
Diese kraftvolle Dokumentation untersucht die Herausforderungen, mit denen Menschen mit Parkinson und Impulskontrollstörungen konfrontiert sind, und beleuchtet die Komplexität der psychischen Gesundheit, körperlichen Einschränkungen und die zutiefst persönlichen Erfahrungen der Betroffenen. Durch die Expertise der renommierten Neurologin Dr. Ines Debove und die Einblicke von Patienten, die mutig ihre Geschichten teilen, geht „Beyond Impulse“ der Frage nach, wie Impulskontrollstörungen das tägliche Leben und Beziehungen beeinflussen.

„Beyond Impulse“ ist nicht nur ein Film – es ist ein Aufruf, unser Verständnis von Impulskontrollstörungen zu vertiefen und eine Feier der Resilienz. Begleiten Sie uns im Dezember zu einer bewegenden Erkundung des menschlichen Geistes und des Kampfes um Würde angesichts neurodegenerativer Herausforderungen.

Anbei zur Info der Link zum Film, welcher auf dem Youtube Kanal sichtbar ist, den Du Dir, falls interessiert und Zeit besteht, anschauen kannst
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Morbus Parkinson: Nichtmotorische Symptome verzögern die Diagnosestellung

Angst, autonome Dysfunktion, Depression, Müdigkeit, Schmerzen, Schlafstörungen können beider Parkinson-Erkrankung die motorische Symptomatik überlagern und die Diagnose erschweren.
Neben den bekannten motorischen Einschränkungen kann eine Parkinson-Erkrankung auch mit einem breiten Spektrum an nichtmotorischen Symptomen einhergehen. Einige dieser nichtmotori-schen Symptome können die Diagnose der Parkin-son-Krankheit verzögern. Das berichtet eine Arbeitsgruppe aus dem Universitäts ParcinsonCentrum Dresden unter Leitung von Prof. Dr. med. Björn Falkenburger auf dem DGN-Jahreskongress 2024 (1).
Die Forschenden verwendeten Daten aus 3 großen Kohorten und analysierten sie mithilfe eines „Latent-time-joint-mixed-effects-model». Dieser Ansatz ermöglicht es, die Krankheitsverläufe einzelner Personen mit Morbus Parkinson auf einer Zeitskala abzugleichen und festzustellen, ob die Diagnosen früher oder später als der durchschnittliche Diagnosezeitpunkt der Kohorte gestellt wurden.
Die nichtmotorischen Scores wurden in 12 verschiedene nichtmotorische Bereiche gruppiert. Die Analyse umfasste 1 124 Personen, bei denen Morbus Parkinson diagnostiziert wurde.
Angst, autonome Dysfunktion, Depression, Müdigkeit, Schmerzen, Schlafstörungen und eine höhere Gesamtbelastung durch nichtmotorische Symptome trugen dazu bei, dass die Diagnose eines Morbus Parkinson verspätet gestellt wurde. Im Gegensatz dazu hatten Impulsivität, REM-Schlaf-Verhaltensstörung, Apathie, Hyposmie und Halluzinationen keinen Einfluss auf eine mögliche Diagnoseverzögerung.
Die Ergebnisse unterstreichen laut Arbeitsgruppe die Notwendigkeit von Diagnosekriterien, die die Heterogenität der Krankheit widerspiegeln.
DOI: 10.3238/PersDGN.2024.12.13.06
Dr. med. Arne Hilienhof
LITERATUR:
1. Hähnel T, Raschka T, Falkenburger B, et al.: The Impact of Non-Motor Symptoms on Diagnostic Delay in Parkinson’s Disease.DGN-Kongress 2024: Abstract W-86.

Physiotherapie bei Parkinson

Körperliche Aktivität und Physiotherapie sind entscheidend für die Behandlung von Parkinson, da sie motorische Fähigkeiten stärken, nicht-motorische Symptome lindern und den Krankheitsverlauf verlangsamen können. Übungen wie Kraft-, Ausdauer-, Koordinations- und Beweglichkeitsübungen (z. B. Tai Chi, Yoga, Ausdauertraining) sind besonders hilfreich. Regelmäßige Bewegung verbessert die Motorik, kann die Medikamentendosis senken und steigert das Wohlbefinden.

Studien belegen, dass Parkinson-Patienten oft weniger aktiv sind, aber regelmäßiges Training positive Effekte hat. Empfohlen werden mindestens 30 Minuten Bewegung pro Tag mit moderater Intensität. Individuell angepasste Physiotherapie und Programme wie LSVT BIG oder Gehtraining sind besonders effektiv. Barrieren wie Angst vor Stürzen oder mangelnder Zugang zu spezialisierten Therapeuten erschweren oft die Aktivität, aber motivierende Übungen und Spaß am Training sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Ein Vortrag von Kerstin Ziegler, M.Sc.

Tiefe Hirnstimulation (THS) bei der Parkinson Krankheit

Die Tiefenhirnstimulation (THS) wird zur Behandlung von motorischen Komplikationen bei Parkinson eingesetzt, insbesondere bei Phasenwechseln und Dyskinesien. Sie wirkt wie ein „Störsender“ im Gehirn, der krankhafte Schwingungen unterbindet. THS ist ein etabliertes Verfahren und wird in der Regel 4-5 Jahre nach der Diagnose angewendet, wenn die Lebensqualität durch motorische Probleme beeinträchtigt ist. Sie verbessert die Symptome, heilt Parkinson aber nicht.

Während der ca. 6-stündigen Operation wird der Kopf fixiert, Elektroden werden millimetergenau im Gehirn platziert, und ein Schrittmacher unter dem Schlüsselbein eingesetzt. Die Operation erfolgt oft im Wachzustand, nach der OP erfolgt eine Überwachung. Medikamentenpausen vor der OP helfen, die Wirkung der THS zu testen. Langfristig bleibt die Wirkung erhalten, jedoch können Sprach- und Gleichgewichtsstörungen auftreten.

Ein Vortrag von Prof. Dr. med Bernhard Haslinger

Morbus Parkinson – Zertifikatskurs «SBK Parkinson Care»

In Zusammenarbeit mit unserem Verein organisiert der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner einen spezialisierten Kurs zum Thema „Parkinson Care“.
Dieser Kurs richtet sich an Fachpersonen, die in der Versorgung und Pflege von Menschen mit Parkinson involviert sind. Ziel ist es, die Teilnehmenden mit fundierten Kenntnissen und praktischen Fähigkeiten auszustatten, um die Lebensqualität der Betroffenen bestmöglich zu fördern.
Besonders freuen wir uns, dass auch eine Expertin aus unserem Team als Referentin an diesem Kurs teilnehmen und wertvolle Einblicke aus der Praxis geben wird.
Nutzen Sie diese Gelegenheit zur Weiterbildung und Vernetzung!
Anmeldung und weitere Informationen.

Wechsel der fortgeschrittenen Therapieformen bei Parkinson kann effektiv sein

Fortgeschrittene Parkinsontherapien wie Tiefe Hirnstimulation (THS) oder Pumpentherapien können bei fortschreitender Krankheit an Wirksamkeit verlieren, was einen Therapiewechsel oder die Kombination verschiedener Ansätze erforderlich machen kann. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Dominik Pürner präsentierte auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) eine Metaanalyse von 19 Fallsammlungen mit 305 Patienten.

Die häufigsten Kombinationen waren der Zusatz von Levodopacarbidopapumpe (LCIG) zu THS (86 Patienten) und der Ersatz der Apomorphinpumpe (CSAI) durch THS (82 Patienten). Hauptgründe für einen Wechsel waren Wirkungsfluktuationen und Nebenwirkungen der ersten Therapie. Die neuen Ansätze führten zu einer signifikanten Verbesserung gemäß MDS-UPDRS.

Die Autoren betonen die potenziellen Vorteile solcher Therapiekombinationen, weisen jedoch auf Einschränkungen wie lückenhafte Daten, fehlende Randomisierung und die Überrepräsentation einer Fallsammlung (116 von 305 Fällen) hin.

Wie Kontaktsportarten zu Parkinson-Symptomen führen

Die chronisch-traumatische Enzephalopathie (CTE), oft bei Ex-Kontaktsportlern wie American Football-Spielern diagnostiziert, geht nicht nur mit kognitiven, sondern auch häufig mit Parkinson-ähnlichen motorischen Symptomen einher. Eine Autopsiestudie an 481 Ex-Sportlern zeigte, dass fast ein Viertel der Betroffenen Parkinson-artige Symptome entwickelte. CTE wird durch Tau-Proteinablagerungen verursacht, jedoch fanden Forscher bei CTE-Patienten auch ungewöhnlich häufig Parkinson-Symptome, was neue Einblicke in die Langzeitfolgen von Kontaktsportarten liefert.

Antisense-Therapie gegen alpha-Synuklein stoppt Parkinson bei Mäusen

Japanische Forscher haben bei Mäusen die Ausbreitung einer Synukleinopathie, ähnlich dem menschlichen Morbus Parkinson, durch die Injektion von Antisense-Oligonukleotiden ins Gehirn gestoppt. Diese Substanzen blockieren gezielt die Produktion des Proteins Alpha-Synuklein, dessen prionenartige Übertragung zwischen Nervenzellen als Ursache der Erkrankung vermutet wird. In den Experimenten konnte die Bildung von Lewy-Körperchen um über 90 % gesenkt und deren Ausbreitung verhindert werden.

Morbus Parkinson: Personalisierte Hirnstimulation erzielt bessere Wirkung

Ein adaptiver Hirnstimulator, der seine Impulse an die aktuelle Hirnaktivität anpasst, zeigte in einer Pilotstudie mit vier Parkinson-Patienten stärkere Symptomlinderung als herkömmliche Geräte mit kontinuierlicher Stimulation. Das System passt die Stimulation je nach motorischem Zustand individuell an und halbierte bei den Patienten die Zeit unter Symptomen wie Bradykinesie oder Dystonie. Die Studie, die auf jahrelanger Forschung basiert und spezifische EEG-Muster für Parkinson-Symptome identifiziert hat, könnte zukünftig eine präzisere Behandlung für schwankende Symptome bieten.

Prasinezumab könnte Morbus Parkinson langfristig günstig beeinflussen

Der Alpha-Synuclein-Antikörper Prasinezumab konnte in einer Phase-2-Studie das Fortschreiten von Morbus Parkinson nicht aufhalten. Neuere Ergebnisse aus einer vierjährigen Anschlussstudie deuten jedoch auf eine potenzielle krankheitsmodifizierende Wirkung hin. Trotz fehlender Optionen, die Parkinson-Progression zu verlangsamen, setzt Roche die Forschung mit Prasinezumab fort. Die PASADENA-Studie zeigte bei Patienten mit schnellerem Krankheitsverlauf leichte Vorteile, die in der offenen Anschlussstudie weiter untersucht werden. Eine Propensity-Score-Analyse vergleicht nun diese Ergebnisse mit einer externen Patientenstudie (PPMI), um zusätzliche Hinweise auf die Wirksamkeit zu erhalten.