Morbus Parkinson: Nichtmotorische Symptome verzögern die Diagnosestellung

Angst, autonome Dysfunktion, Depression, Müdigkeit, Schmerzen, Schlafstörungen können beider Parkinson-Erkrankung die motorische Symptomatik überlagern und die Diagnose erschweren.
Neben den bekannten motorischen Einschränkungen kann eine Parkinson-Erkrankung auch mit einem breiten Spektrum an nichtmotorischen Symptomen einhergehen. Einige dieser nichtmotori-schen Symptome können die Diagnose der Parkin-son-Krankheit verzögern. Das berichtet eine Arbeitsgruppe aus dem Universitäts ParcinsonCentrum Dresden unter Leitung von Prof. Dr. med. Björn Falkenburger auf dem DGN-Jahreskongress 2024 (1).
Die Forschenden verwendeten Daten aus 3 großen Kohorten und analysierten sie mithilfe eines „Latent-time-joint-mixed-effects-model». Dieser Ansatz ermöglicht es, die Krankheitsverläufe einzelner Personen mit Morbus Parkinson auf einer Zeitskala abzugleichen und festzustellen, ob die Diagnosen früher oder später als der durchschnittliche Diagnosezeitpunkt der Kohorte gestellt wurden.
Die nichtmotorischen Scores wurden in 12 verschiedene nichtmotorische Bereiche gruppiert. Die Analyse umfasste 1 124 Personen, bei denen Morbus Parkinson diagnostiziert wurde.
Angst, autonome Dysfunktion, Depression, Müdigkeit, Schmerzen, Schlafstörungen und eine höhere Gesamtbelastung durch nichtmotorische Symptome trugen dazu bei, dass die Diagnose eines Morbus Parkinson verspätet gestellt wurde. Im Gegensatz dazu hatten Impulsivität, REM-Schlaf-Verhaltensstörung, Apathie, Hyposmie und Halluzinationen keinen Einfluss auf eine mögliche Diagnoseverzögerung.
Die Ergebnisse unterstreichen laut Arbeitsgruppe die Notwendigkeit von Diagnosekriterien, die die Heterogenität der Krankheit widerspiegeln.
DOI: 10.3238/PersDGN.2024.12.13.06
Dr. med. Arne Hilienhof
LITERATUR:
1. Hähnel T, Raschka T, Falkenburger B, et al.: The Impact of Non-Motor Symptoms on Diagnostic Delay in Parkinson’s Disease.DGN-Kongress 2024: Abstract W-86.