Prasinezumab könnte Morbus Parkinson langfristig günstig beeinflussen

Der Alpha-Synuclein-Antikörper Prasinezumab konnte in einer Phase-2-Studie das Fortschreiten von Morbus Parkinson nicht aufhalten. Neuere Ergebnisse aus einer vierjährigen Anschlussstudie deuten jedoch auf eine potenzielle krankheitsmodifizierende Wirkung hin. Trotz fehlender Optionen, die Parkinson-Progression zu verlangsamen, setzt Roche die Forschung mit Prasinezumab fort. Die PASADENA-Studie zeigte bei Patienten mit schnellerem Krankheitsverlauf leichte Vorteile, die in der offenen Anschlussstudie weiter untersucht werden. Eine Propensity-Score-Analyse vergleicht nun diese Ergebnisse mit einer externen Patientenstudie (PPMI), um zusätzliche Hinweise auf die Wirksamkeit zu erhalten.

Terminabsage des Parkinson Nurse Training 2024(AbbVie)

Ich muss Ihnen heute mitteilen, dass das Parkinson Nurse Training in diesem Jahr leider nicht stattfinden kann.

Kürzliche regulatorische und gesetzliche Anpassungen lassen eine Durchführung im bisherigen Rahmen leider nicht mehr zu. Neuerdings ist eine Kostenpartizipation der Teilnehmer/innen verpflichtend, was mit grösseren administrativen Aufwänden verbunden und in den kommenden Wochen bis zur Veranstaltung nicht umsetzbar ist

Wir bedauern dies sehr und verstehen, wie wichtig diese jährliche interdisziplinäre Fortbildung für Sie ist.

Aber keine Sorge, wir sind weiterhin an der Förderung und Unterstützung der Parkinson-Nurse-Community interessiert sind.

Wir werden alternative Fortbildungsmöglichkeiten prüfen, und Sie darüber informieren.

Wir sind bestrebt, Ihnen auch in Zukunft die Möglichkeit zu geben, Ihr Wissen im Bereich der Parkinson-Pflege zu erweitern.

 

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung in dieser Situation. Wir hoffen, dass wir uns bald wieder bei einer anderen Form des AMI PD nurse trainings sehen.

Liebe Grüsse,

KC

 

Katrin-Caroline Voigt

AbbVie Medical Institute AMI

Dystonie und Dyskinesie: Was Sie wissen müssen

Bei Parkinson sind neben den bekannten Hauptsymptomen wie Zittern, Verlangsamung und Steifheit auch zusätzliche Bewegungsstörungen möglich. Zwei dieser Bewegungen sind Dystonie und Dyskinesie – Begriffe, die oft für Verwirrung sorgen. Doch was bedeuten sie, und worin unterscheiden sie sich?

Beide Bewegungsformen treten als unwillkürliche, überschüssige Bewegungen auf, die Parkinson-Patienten betreffen können, aber nicht zwingend müssen. Der Unterschied: Dystonie äußert sich in schmerzhaften Muskelkrämpfen, während Dyskinesie sich durch unkontrollierte, oft ruckartige Bewegungen zeigt. Oft wird es jedoch schwierig, diese Störungen von einem Parkinson-Zittern zu unterscheiden.

Ein neues Video in unserer Reihe „Frag den Arzt“ geht näher darauf ein, wie Dystonie und Dyskinesie erkannt, wann sie auftreten und welche Möglichkeiten zur Behandlung bestehen.

Eine biologische Klassifikation der Parkinson-Krankheit: die SynNeurGe-Forschungskriterien für die Diagnostik

Mit der Hoffnung, dass krankheitsmodifizierende Behandlungen die molekularen Ursachen der Parkinson-Krankheit noch vor Symptombeginn ansprechen könnten, schlagen wir eine biologisch basierte Klassifikation vor. Dieses dreiteilige System (SynNeurGe) umfasst: das Vorhandensein oder Fehlen von pathologischem α-Synuclein (S), Nachweise von Neurodegeneration (N) durch Neuroimaging, und genetische Varianten (G), die Parkinson verursachen oder stark prädisponieren. Diese biologischen Komponenten sind mit klinischen Merkmalen (C) verknüpft. Diese Klassifikation soll zunächst nur in der Forschung eingesetzt werden und erfordert zukünftige Validierung.

ParkinsonSchule – die große Patienten-Bildungs-Initiative͏‌ ͏‌

Die ParkinsonSchule ist ein einzigartiges Projekt in Deutschland, das Betroffenen und Angehörigen hilft, das Leben mit Parkinson besser zu verstehen und zu managen. In 33 kostenlosen Zoom-Vorträgen vermitteln 30 Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen wertvolles Wissen und praktische Tipps. Teilnehmer erhalten zudem das eBook „Der Parkinson Kompass“ zur Unterstützung. Die ParkinsonSchule bietet eine einmalige Gelegenheit, selbstbestimmt mit der Krankheit umzugehen und die Lebensqualität zu verbessern.

Morbus Parkinson: Bluttest sagt drohende Erkrankung um Jahre voraus

Ein europäisches Forscherteam hat einen Bluttest entwickelt, der Morbus Parkinson im Frühstadium mit 100 %iger Genauigkeit diagnostizieren kann. Der Test basiert auf der Analyse von 8 Proteinen, die protektive oder schädliche Eigenschaften in Bezug auf die Krankheit haben. Erste Studien zeigten, dass der Test bereits in der Prodromalphase, bis zu 7 Jahre vor den ersten Symptomen, positiv ausfallen kann. Experten bewerten die Ergebnisse als vielversprechend für eine zukünftige, frühzeitige Diagnose von Parkinson.

Sind meine Parkinson Patientinnen und Patienten optimal therapiert?

Making Informed Decisions to Aid Timely Management of Parkinson’s Disease (MANAGE-PD) ist ein Screening Tool, das Angehörige medizinischer Fachkreise bei der rechtzeitigen Entscheidungsfindung im Management der Parkinson-Erkrankung unterstützt.Manage PD unterstützt bei der Entscheidung, ob eine nicht orale Folgetherapie in Betracht gezogen werden sollte.1,2

In zwei Abschnitten werden Fragen zum Zustand des Patienten mit der aktuellen Therapie beantwortet. Basierend auf den Antworten in diesen Abschnitten schlägt ein Bewertungsalgorithmus die Einstufung des Patienten in eine der folgenden drei Kategorien vor:

Kategorie 1: Der Patient scheint mit dem aktuellen Behandlungsschema gut therapiert zu sein.
Kategorie 2: Der Patient könnte unter Umständen mit dem derzeitigen Behandlungsschema nicht optimal therapiert sein. Verbesserungen können jedoch durch eine weitere Behandlungsoptimierung erzielt werden.
Kategorie 3: Der Patient ist möglicherweise mit dem derzeitigen Behandlungsschema nicht gut therapiert und könnte von einer nicht oralen Folgetherapie profitieren.

MRT-gesteuerte hochfokussierte Ultraschall gegen das Zittern

Aus einem Glas trinken oder einen Schlüssel in einem Schloss platzieren –Alltagstätigkeiten werden für Patienten mit essentiellem Tremor (ET) aufgrund eines unwillkürlichen Zitterns von Körperteilen zur Herausforderung. Seit Januar 2021 kann Patienten mit essentiellem Tremor eine Behandlung angeboten werden, die deren Lebensqualität signifikant verbessern kann: Der MRT-gesteuerte hochfokussierte Ultraschall (MRgFUS) erlaubt die Behandlung des Gehirns ohne Öffnung des Schädelknochens. Das Verfahren ist in den USA bereits seit mehreren Jahren bei verschiedenen Tremor-Arten, unter anderem auch beim mit Parkinson verbundenen Tremor, erfolgreich im Einsatz.

Hier das Video zu hochfokussierten Ultraschall-Therapie.

Neben Medikamenten und einem „Hirnschrittmacher“ kann fokussierter Ultraschall das Zittern bei Parkinson, auch Tremor genannt, deutlich verringern. In Deutschland bieten das Verfahren bislang zwei Kliniken an.

Priorities in healthcare provision in Parkinson´s disease from the perspective of Parkinson Nurses: A focus group study

Abschließend zeigt diese qualitative Studie wichtige Perspektiven und Prioritäten von Parkinson-Krankenschwestern auf. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung von Aufklärung, Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen, Bedürfnisorientierung und der Rolle der Krankenschwestern als Vermittler und Koordinatoren in der Parkinson-Versorgung. Dies unterstreicht, wie wichtig ein umfassender und patientenorientierter Ansatz in der Pflege ist.

Trotz der Einschränkungen, wie einer kleinen Stichprobengröße, machen die Ergebnisse deutlich, dass Gesundheitsdienstleister und politische Entscheidungsträger ihre Ansätze zur Parkinson-Versorgung überdenken und anpassen sollten. Es wird außerdem betont, dass die Weiterentwicklung beruflicher Rollen ein wichtiger Teil der Gesundheitsentwicklung ist. (International Journal of Nursing Studies Advances)

Parkinson: Fachgesellschaften unterstützen Anerkennung der Berufskrankheit

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) empfehlen, das Parkinson-Syndrom durch Pestizide als neue Berufskrankheit anzuerkennen. Dies wird vom ärztlichen Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) unterstützt, und es wird erwartet, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) das Syndrom in der zweiten Jahreshälfte in die Liste der Berufskrankheiten aufnimmt. Daniela Berg von der DGN betont die medizinische und finanzielle Hilfe für Betroffene sowie die Notwendigkeit des Schutzes für exponierte Personen. Joseph Claßen von der DPG fordert, den Einsatz von Pestiziden auf das Notwendigste zu beschränken und nach unschädlichen Ersatzstoffen zu suchen. Weitere Forschung ist notwendig, um die Zusammenhänge von Pestiziden und Parkinson besser zu verstehen. Umweltfaktoren wie Pestizide, Feinstäube sowie genetische und Lebensstilfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Verursachung der Parkinson-Krankheit. Betroffene sollten ihre Ärzte über berufliche Expositionen informieren, um gegebenenfalls eine Anzeige bei der Berufsgenossenschaft zu erstatten. Die Kriterien für eine Berufskrankheit sind mindestens 100 Anwendungstage von Pestiziden und eine gesicherte Parkinson-Erkrankung.