Differentialdiagnose bie Parkinson

Ein Beitrag von Jürgen Zender.

Nach einer Zusammenfassung des Erklär-Videos von Jürgen Zender auf dem Parkinson-Journal-Blog lassen sich die wichtigsten Punkte zur Differentialdiagnose von Parkinson wie folgt darstellen:

Abgrenzung zu ähnlichen Krankheiten: Der Beitrag erklärt, wie die idiopathische Parkinson-Krankheit von anderen Störungen mit ähnlichen Symptomen unterschieden wird. Dazu gehören atypische Parkinson-Syndrome (wie Multisystematrophie) und symptomatische Parkinson-Syndrome (z.B. medikamenten- oder vaskulär bedingt). Auch der essentielle Tremor, der oft mit Parkinson verwechselt wird, wird als Unterscheidungskriterium erwähnt.

Diagnostische Verfahren: Um die Diagnose zu sichern, werden verschiedene unterstützende Untersuchungen vorgestellt:
-MRT/CT: Zur Beurteilung der Hirnstruktur.
-SPECT (DaTSCAN): Zur Darstellung der Dopamin-Transporter-Dichte im Gehirn.
-Transkranieller Ultraschall: Eine verstärkte Reflexion in der Substantia nigra kann ein Hinweis auf Parkinson sein.
-Laboruntersuchungen und EEG: Dienen zur Abklärung anderer Begleiterkrankungen.

 

Schwindel und Parkinson

Ein Beitrag von Jürgen Zender.

Jürgen Zender beschreibt in seinem Artikel, dass Schwindel ein häufiges, nicht-motorisches Symptom bei Parkinson ist. Die Hauptursachen sind:
-Orthostatische Hypotonie: Ein Blutdruckabfall beim Aufstehen.
-Nebenwirkungen von Medikamenten.
-Störungen des Gleichgewichtssystems.

Zur Behandlung werden zunächst nicht-medikamentöse Maßnahmen wie ausreichende Flüssigkeitsaufnahme empfohlen, bevor der Einsatz von Medikamenten erwogen wird.

Kupfer und SOD1: Neue Hoffnung bei Parkinson?

Ein Beitrag von Jürgen Zender aus der Reihe Parkinson Brennpunkt

Ein Forschungsteam der University of Sydney hat Hinweise gefunden, dass das Protein SOD1 bei Parkinson eine Rolle spielt. Normalerweise schützt SOD1 die Zellen, in fehlgefalteter Form kann es jedoch schädlich sein.
In Mausmodellen wurde ein Kupferpräparat (CuATSM) getestet, das die Kupferversorgung im Gehirn verbessert. Die behandelten Tiere zeigten deutlich bessere Beweglichkeit als unbehandelte. Der Mechanismus: Kupfermangel in der Substantia nigra destabilisiert SOD1, während die Zufuhr von Kupfer dessen Struktur stabilisiert und Nervenzellen schützt.
Die Ergebnisse wecken Hoffnung auf eine krankheitsmodifizierende Therapie bei Parkinson. Ob sich dieser Ansatz auch beim Menschen bewährt, müssen künftige klinische Studien zeigen.

Kupfer und Parkinson

Weiterbildung zur Parkinson-Nurse: Spezialisierte Pflege für bessere Versorgung

Im Mai 2025 hat die neue Runde der zertifizierten Weiterbildung zur Parkinson-Nurse in Kassel begonnen. Pflegefachkräfte aus ganz Deutschland qualifizieren sich hier für die spezialisierte Betreuung von Parkinson-Patient:innen – mit Fokus auf moderne Therapien, Patientenberatung und interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Organisiert wird die Fortbildung vom Parkinsonzentrum Beelitz-Heilstätten in Kooperation mit neurologischen Fachkliniken und Hochschulen. Seit 2007 wurden bereits über 200 Pflegekräfte ausgebildet.

Der Verein Parkinson Nurses und Assistenten e.V. begleitet die inhaltliche Entwicklung der Weiterbildung, vernetzt Fachkräfte bundesweit und stärkt die Professionalisierung spezialisierter Parkinson-Pflege.

Weitere Infos

Neuer Bericht zur Stammzellenforschung bei Parkinson

Autor & Format:
Beitrag von Jürgen Zender im Rahmen der Serie «Vertiefende Hintergrundinfos zum Thema Stammzellenforschung»

Thematik:
Überblick aktueller Entwicklungen in der Stammzelltherapie zur Behandlung von Morbus Parkinson.

Besonderer Fokus:
-Hinweise zur Wirksamkeit von Zelltherapien (z. B. von Bayer entwickelt).
-Erwähnung einer kürzlich genehmigten klinischen Stammzellenstudie in Schweden mit dopaminergen Vorläuferzellen.

Fazit:
Die aktuellen Studien mit embryonalen und induzierten Stammzellen zeigen vielversprechende Sicherheit, Dopamin-Produktion und erste klinische Verbesserungen. Entscheidend wird der Start von Phase-3-Studien sein, um klare Vorteile gegenüber bisherigen Therapien zu belegen. Stammzelltherapien könnten mittelfristig eine ernsthafte Behandlungsoption für Parkinson werden.

Neues Modul Parkinson Care an der Kalaidos Fachhochschule

Die Kalaidos Fachhochschule Zürich bietet ab September 2025 das Einzelmodul «Parkinson Care» an – eine berufsbegleitende Weiterbildung für Pflegefachpersonen, die sich auf die Versorgung von Menschen mit Morbus Parkinson spezialisieren möchten.

Inhaltlich stehen motorische und nicht-motorische Symptome, Notfallsituationen sowie interprofessionelle Zusammenarbeit im Fokus. Das Modul umfasst 5 ECTS, kombiniert Präsenz, Online-Lernen und Hospitation, und dauert ca. 2–3 Monate.

Zielgruppe sind Pflegepersonen mit einem Hochschulabschluss oder gleichwertiger Ausbildung. Der Kurs kostet CHF 2’800.

Weitere Infos und Anmelden.

Neues Molekül blockiert Zelltod bei Parkinson

Wissenschaftler haben in der Fachzeitschrift Science Advances ein kleines Molekül vorgestellt, das gezielt den programmierten Zelltod (Apoptose) blockieren kann. Durch die Hemmung dieser Zelltodprozesse eröffnen sich neuartige therapeutische Ansätze für neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson.

Warum das wichtig ist:
Apoptose spielt eine zentrale Rolle beim Verlust dopaminerger Nervenzellen in Parkinson. Ein Wirkstoff, der gezielt diesen Zelltod stoppt, könnte das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und neue Therapieoptionen bieten.

Ausblick:
Die Entdeckung ist ein bedeutender Schritt hin zu Behandlungen, die nicht nur Symptome lindern, sondern die zugrunde liegende Neurodegeneration aktiv bekämpfen. Zukünftige Studien müssen nun Sicherheit, Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen untersuchen, um den klinischen Einsatz zu ermöglichen.

Mehr.

Rückschlag für Prasinezumab im Parkinson-Feld

Das Medikament Prasinezumab von Roche/Prothena, ein monoklonaler Antikörper gegen Alpha‑Synuclein, hat in der Phase-IIb‑Studie „PADOVA“ mit 586 Früh‑PD‑Patienten die primären Zielgrößen nicht erreicht: Es zeigte keine signifikante Verbesserung motorischer Symptome. Bereits in früheren Phase‑II‑Studien blieben Erfolge aus. Trotz dieses Rückschlags wird die Entwicklung weiterhin fortgeführt.

Kontext & Ausblick:
Prasinezumab gilt als Hoffnungsträger, da es gezielt das zentrale Eiweiss zur Ursache von Parkinson (Alpha‑Synuclein) adressiert. Der aktuelle Stillstand signalisiert die anhaltende Schwierigkeit, wirksame Krankheitsmodifikatoren für Parkinson zu entwickeln. Die nächsten Studiestufen und Forschungsergebnisse bleiben entscheidend für die Zukunft solcher Immuntherapien.

Mehr.

 

Vortrag von Prof. Franziska Hopfner: Tremor – nicht nur bei Parkinson

Im Rahmen der Parkinson Schule in München referierte Prof. Dr. med. Franziska Hopfner aus der Reihe ParkinsonSchule einen aufschlussreichen Vortrag zum Thema Tremor, einer der häufigsten und belastendsten Begleitsymptome der Parkinson-Erkrankung. Die renommierte Expertin erläuterte die unterschiedlichen Tremorformen, deren Ursachen, Diagnostik und moderne Therapieansätze.

Besonders im Fokus standen der Ruhetremor, der als klassisches Symptom der Parkinson-Krankheit gilt, sowie der essentielle Tremor, der häufig bei Bewegungen auftritt. Weitere Formen wie der Haltetremor, Bewegungstremor und der seltenere orthostatische Tremor wurden ebenfalls detailliert vorgestellt.

Prof. Hopfner betonte, wie wichtig eine präzise differenzialdiagnostische Abklärung ist, da sich die Behandlung je nach Tremorform erheblich unterscheiden kann. Neben medikamentösen Therapien kommen auch Verfahren wie die Tiefe Hirnstimulation (THS) sowie physio- und ergotherapeutische Massnahmen zum Einsatz, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Der Vortrag war nicht nur informativ, sondern machte auch deutlich, wie komplex das Symptom Tremor ist – und wie essenziell eine individualisierte Therapie für Parkinson-Patienten ist.

>

 

Exenatid verlangsamt Morbus Parkinson nicht

London – Der GLP-1-Agonist Exenatid konnte in einer Phase-3-Studie das Fortschreiten der motorischen Symptome bei Morbus Parkinson nicht verlangsamen (Lancet 2025; DOI: 10.1016/S0140-6736(24)02808-3). Nach zwei Jahren zeigte sich kein Vorteil gegenüber Placebo.

Frühere Studien hatten positive Hinweise geliefert, doch in der aktuellen Untersuchung mit 194 Patienten verschlechterte sich die Exenatid-Gruppe sogar etwas stärker als die Placebo-Gruppe. Auch Bildgebung und Biomarker-Analysen bestätigten keine Wirksamkeit.

Trotz dieses Rückschlags prüfen Forscher weiter GLP-1-Agonisten: Die GIPD-Studie untersucht Semaglutid bei Parkinson, während Evoke und ELAD dessen Potenzial bei Alzheimer testen. Ergebnisse stehen noch aus.