Eine neue medizinische Leitlinie zu Parkinson wurde von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) veröffentlicht. Medizinische Leitlinien sind dokumentierte Verfahren zur Diagnostik und Therapie in speziellen medizinischen Bereichen, basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und klinischen Erfahrungen. Sie dienen der Qualitätssicherung in der Patientenversorgung, indem sie Empfehlungen für die optimale Vorgehensweise bei bestimmten Erkrankungen geben.
Die Parkinson-Leitlinie empfiehlt den Begriff «Parkinson-Krankheit» anstelle von «Idiopathisches Parkinson-Syndrom» aufgrund neuer genetischer Erkenntnisse. Die Leitlinie betont die Berücksichtigung nicht-motorischer Symptome bei der Diagnose und empfiehlt frühzeitig eine kraniale Magnetresonanztomografie. Für bestimmte Patientengruppen wird eine genetische Untersuchung vorgeschlagen. Therapeutische Empfehlungen gelten für beide Formen der Parkinson-Krankheit, und invasive Verfahren sollten bei Levodopa-Problemen in Betracht gezogen werden. Die Entscheidung für ein Verfahren sollte umfassend auf motorischen und nicht-motorischen Symptomen, Patientencharakteristika und Präferenzen basieren.
Die Leitlinie ist eine Konsultationsfassung, die bis zum 24. Oktober 2024 zur Kommentierung freigegeben ist. Dies ermöglicht Fachleuten und der Öffentlichkeit, Feedback zu geben und Anpassungen vorzuschlagen. Der kollaborative und transparente Ansatz bei der Erstellung von Leitlinien trägt dazu bei, die Qualität, Akzeptanz und Anwendbarkeit sicherzustellen.
Was sind die diagnostischen Kriterien, Therapieoptionen und Behandlungsempfehlungen bei der Parkinson-Krankheit? Einen detaillierten Bericht dazu bietet die S2k-Leitlinie Parkinson. Den schnellen Überblick erhalten Sie im gleichnamigen Leitlinienpodcast mit Leitlinienkoordinator Prof. Dr. Günter Höglinger, München.