Luftverschmutzung könnte Risiko für Demenzformen erhöhen

Neue Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Feinstaubbelastung die Entstehung und Schwere neurodegenerativer Erkrankungen begünstigen könnte.
Mehrere aktuelle Studien zeigen, dass eine hohe Luftverschmutzung – insbesondere durch Feinstaubpartikel – mit einem erhöhten Risiko für Demenzformen wie Alzheimer und Lewy-Körper-Demenz verbunden ist. Forschende vermuten, dass ultrafeine Partikel über die Atemwege in den Körper gelangen und entweder direkt über die Riechnerven oder über die Blutbahn ins Gehirn eindringen können. Dort könnten sie Entzündungsprozesse auslösen und die Ablagerung krankheitstypischer Eiweiße fördern.
Personen, die in Regionen mit hoher Feinstaubbelastung leben, zeigen laut Untersuchungen häufiger stärkere kognitive Einschränkungen und weisen bei postmortalen Analysen mehr Alzheimer-typische Veränderungen auf – etwa Amyloid-Plaques und Neurofibrillen. Auch bei der Lewy-Körper-Demenz könnten Feinstaubpartikel eine Rolle spielen, da sie Prozesse anstoßen, die zur Bildung schädlicher Proteinablagerungen im Gehirn führen.
Noch ist der Zusammenhang nicht abschließend bewiesen, doch die Hinweise verdichten sich. Expertinnen und Experten betonen daher, dass Umweltfaktoren wie Luftqualität künftig stärker in Präventionsstrategien und Gesundheitsplanungen einbezogen werden sollten.
Quelle:
Deustches Ärzteblatt, <Wie Feinstaub die Entwicklung einer Lewy-Körper-Demenz fördern könnte>
Deutsches Ärzteblatt, <Luftverschmutzung mit schwererer Demenz und Alzheimer-Pathologie assoziiert>