Neue Empfehlungen zur Betreuung von Frauen mit Parkinson vor, während und nach der Schwangerschaft

Eine internationale Expertengruppe der Movement Disorder Society (MDS) hat erstmals praxisnahe Empfehlungen zum Management von Parkinson-Erkrankungen in Verbindung mit Schwangerschaft veröffentlicht. Bislang fehlten evidenzbasierte Leitlinien für die Betreuung betroffener Frauen vor der Empfängnis, während der Schwangerschaft, bei der Geburt sowie im Wochenbett.
Der Bericht hebt hervor, dass Levodopa während der gesamten Perinatalperiode als sicherstes Medikament gilt. Wenn möglich, sollte eine Monotherapie einer Kombinationstherapie vorgezogen werden. Zudem wird betont, dass nicht-motorische Symptome – wie Schlafstörungen, Ängste oder Depressionen – bei dieser Patientengruppe besonders häufig auftreten und eine individuelle Behandlung erfordern.
Die Expert:innen kommen zu dem Schluss, dass Frauen mit Parkinson bei sorgfältiger Planung und interdisziplinärer Betreuung eine Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit sicher bewältigen können. Gleichzeitig bestehen jedoch erhebliche Wissenslücken, insbesondere hinsichtlich neuer Parkinson-Medikamente, möglicher Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung sowie langfristiger Effekte einer Schwangerschaft auf den Krankheitsverlauf.
Um diese Lücken zu schließen, wurde das internationale PregSpark-Register ins Leben gerufen. Es soll künftig Daten aus der Praxis bündeln und damit die Grundlage für belastbare Leitlinien schaffen. Die Fachgesellschaft ruft alle Ärzt:innen und Gesundheitsfachkräfte auf, betroffene Patientinnen aktiv über die Teilnahme an diesem Register zu informieren. Nur durch eine internationale Zusammenarbeit könne langfristig eine evidenzbasierte Versorgung für Frauen mit Parkinson und Kinderwunsch gewährleistet werden.

Mehr Informationen: Movement Disord Clin Pract – 2025 – Lehn – The Management of Parkinson s Disease Before during and after Pregnancy an MDS